Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 2, Technische Universität Dresden (Philosophie), Veranstaltung: Seminar Philosophische Anthropologie für das Lehramt an Gymnasien/ Berufsschulen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Mensch ist ein 'zweibeiniges Tier ohne Federn' und ' vernunftbegabt'. Er ist 'Ebenbild Gottes', auch ein 'kleiner Gott'. Das menschliche Wesen ist ein 'Tier, das sich selbst vervollkommnen kann', denn es ist 'das Wesen, welches will'. (Quelle: www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/philo/anthro/anthrop3.htm) Die oberen Aussagen aus verschiedenen Jahrhunderten stammen von Philosophen und Dichtern Europas: Platon, Aristoteles, Augustinus, Leibniz, Kant, Schiller. Auch wenn sie die unterschiedlichsten Epochen europäischer Kultur repräsentieren, haben sie eines gemeinsam: Sie zeigen, dass sich der Mensch seiner Sonderstellung in der Welt bewusst ist. Warum? Hat der Mensch eine besondere Aufgabe und deshalb besondere Fähigkeiten? Ist es ihm vorbestimmt, andere Lebewesen zu regieren, wie es in der Bibel steht? Warum ist der Mensch, wie er ist? Warum ist er überhaupt? Diese Fragen bewegen die Menschen unseres Erdteiles schon lange. Mein Interesse für die alten Kulturen Amerikas bewegte mich zu erforschen, wie z.B. mesoamerikanische Hochkulturen, wie die Azteken, ihre Welt und sich selbst sahen. Die Suche nach geeignetem Material führte mich zu der Erkenntnis, dass uns die Azteken selbst kaum verwertbares Material hinterlassen haben. Wenige Geistliche und Mexikopioniere haben versucht, bald nach der Eroberung Gebräuche, Kulthandlungen und Mythen von den überlebenden Mexica selbst aufzunehmen. Vor allem Bernardino de Sahagun, Bernal Diaz del Castillo und Fray Diego Duran hinterließen Aufzeichnungen, die ein reales Bild der indianischen Lebensweise und Weltsicht entstehen lassen. Meine Überlegungen stützen sich vor allem auf ihre Berichte und die von ihnen notierten Legenden. Auf der einen Seite registriert der Rezipient große Fertigkeiten in der Baukunst, Tempel so groß wie die Cheops- Pyramide, ein durchdachtes Kalenderwesen; andererseits wird von der Schlachtung vieler Opfer berichtet, die nur Unverständnis hervorruft. Wie entsteht ein solch widersprüchliches Bild von den alten Mexica? Welchen Wert hatte ein Menschenleben für sie? Welches Weltbild/ Götterbild/ Menschenbild leitete sie? Diese Fragen werde ich versuchen zu beantworten, indem ich auch naturwissenschaftliche sowie kultur- und sozialanthropologische Aspekte einbeziehe.
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