Jugendliches Risikoverhalten und die offenbar jugendspezifische Neigung zur Selbstüberschätzung scheinen im öffentlichen Bewusstsein untrennbar miteinander verbunden zu sein. Häufig sind Assoziationen mit diesem Thema negativ konnotiert. Kein Wunder: Selbst- und fremdgefährdende Mutproben Jugendlicher sind in den Medien allgegenwärtig und längst dienen Online-Videoportale als exponierte Plattformen, solche Risikohandlungen zur Schau zu stellen: Jugendliche springen von Kanalbrücken, balancieren auf Brückengeländern, stellen sich - wartend auf den nächsten Zug - auf Bahngleise oder versuchen, Autobahnen zu überqueren. Ausgehend von einer quantitativ angelegten Feldstudie untersucht der Autor der vorliegenden Arbeit dieses Spannungsfeld und stellt Theorien, aktuelle Forschungsarbeiten und Befunde dar, aus denen Einsichten jenseits der allgemeinen öffentlichen Wahrnehmungsschemata abgeleitet werden können. Als paradigmatischer Bezugsrahmen dienen in erster Linie die Schulen der Entwicklungspsychologie und Tiefenpsychologie. Die Besprechung des Forschungsstandes berücksichtigt Studien aus Skandinavien, den USA und Deutschland.
Dr. phil. Michael Jost, Jahrgang 1969, ist Diplom-Erziehungswissenschaftler, promovierte im Fachbereich Bildungswissenschaften an der Universität Duisburg-Essen und lebt mit seiner Familie im Großraum Essen.
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