Inhaltsangabe:Einleitung: Im Rahmen der permanenten Optimierungsaufgaben in der Industrie hält die komplexe Restrukturierung der Geschäftsprozesse in den Unternehmen intern und auch in ihren Außenbeziehungen an. Mit ihren umfangreichen Informations- und Kommunikationsflüssen stehen dabei die Handelsbeziehungen (Beschaffung und Verkaufsaktivitäten) zwischen den Unternehmen im Vordergrund vieler Optimierungsbemühungen. Hierbei nimmt die elektronische Beschaffung einen ausgeprägten Platz ein. In den letzten Jahren sind durch das Internet neue Möglichkeiten für eine effizientere Abwicklungsgestaltung der Handelsbeziehungen entstanden. Mit den offenen Standards des Internets können deutlich komplexere Organisationslösungen gestaltet werden, als dies bspw. mit Electronic Data Interchange (EDI) der Fall ist. Diese Möglichkeiten machen sich elektronische Marktplätze (eMP) – als konsequente Weiterentwicklung von web-basierten Sell- und Buy-Side-Lösungen – zunutze. Es entstanden binnen kurzer Zeit, durch einen regelrechten Gründungsboom, elektronische Marktplätze für alle möglichen Handelsbeziehungen. Darunter sind auch die Marktplätze für den Business-to-Business (B2B) Bereich, dem Umfeld der Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen. Fast alle relevanten Forschungsinstitute und Experten für den B2B-Handel sind sich einig darüber, dass der digitale Handel einen lukrativen Anteil an dem gesamten B2B-Handelsvolumen erreichen wird. Daraus ist ein wirtschaftlich interessantes Geschäftsfeld mit Wachstumspotenzial ableitbar. Allerdings folgte der Gründungseuphorie schon bald eine abrupte Phase der Abkühlung. Unzureichende strategische Ausrichtungen von Marktplätzen, mangelnde Finanzkraft, ein Überangebot an eMP oder Angebote ohne den erkennbaren Mehrwert für die Nutzer führten in die Fusions- und Konsolidierungsphase. Jetzt werden die Bemühungen intensiviert, um Kenngrößen auszumachen, mit deren Hilfe eine Marktplatzimplementation und dessen operativer Betrieb geplant und gesteuert werden können. Gang der Untersuchung: Im Rahmen dieser Arbeit sollen Kenngrößen eruiert und problematisiert werden, die zur Erfolgsplanung und -steuerung eines elektronischen Marktplatzes geeignet sind. Der Fokus liegt hierbei auf einem vertikalen B2B-Marktplatz in der Chemiebranche. Hierzu wird dessen Charakteristik im Umfeld anderer Marktplatzausprägungen abgegrenzt. Systemtechnische Faktoren werden nicht in die Betrachtungen einbezogen. Die aus den Literatur- und [...]
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