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E-Book

Das Orchester Joseph Haydns

Ein Komponist und seine wegweisenden Neuerungen

AutorUlrike Strauss
VerlagHerbert Utz Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl139 Seiten
ISBN9783831608324
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis20,99 EUR
Joseph Haydns Beitrag zur Entwicklung der klassischen Musik auf dem Gebiet des Streichquartetts und der Sinfonie sind unwidersprochen. Weit weniger Beachtung fand bisher dagegen seine zukunftsweisende Orchesterarbeit. Dennoch legte er damit den Grundstein und setzte Maßstäbe für die folgenden Musikergenerationen.

Ulrike Strauss beschreibt in ihrem Buch erstmals anhand von Dokumenten und Partituren Haydns Orchesterarbeit und seine wegweisenden Neuerungen. Im Blickpunkt der Betrachtung stehen dabei die Orchesterbesetzungen und eingesetzten Instrumente. Ulrike Strauss zeigt: Haydn kann nicht länger als orchestraler Lückenfüller gelten.

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Leseprobe
Haydns Orchesterbesetzung, aufgezeigt anhand von Dokumenten (Seite 19)

Bis 1761 (vor der Zeit bei Esterházy)

Leben und Wirken Joseph Haydns fällt in eine Zeit großer Umwälzungen auf dem Gebiete der Weltanschauung, Politik und Kunst. Gleich jeder genialen Persönlichkeit ist Haydn in seinem Werk den geistigen Strömungen der Epoche unterworfen, wie er sie andererseits auch mitbestimmt.
Aus diesem Grunde ist es richtig, nicht sofort mit Haydns Zeit beim Fürsten Esterházy zu beginnen (wenngleich man hier doch wohl von einem Orchester sprechen kann), sondern man muss – um Haydns Entwicklung und die damit verbundene Entwicklung seines Orchesters zu verstehen – weiter zurückgehen zu den allerersten Anfängen, in denen Haydn bereits mit der ihn beeinflussenden musikalischen Tradition und dem daraus resultierenden Instrumentalensemble in Berührung kam.
Diese Tradition, auf der Haydn und zuvor seine Lehrer Franck in Hainburg und Reutter in Wien aufgebaut haben und von der auch Haydn – vor allem in seinen Anfangswerken – wesentlich geprägt war, wurde im vorherigen Kapitel versucht darzustellen und zu erläutern. Dort eben wurde auch klar, dass Haydn nicht der »Schöpfer« der Symphonie war, er hat sie aber zu einer meisterlichen Höhe geführt und ihre Form vollendet. Von seinen Vorgängern hatte er sowohl die Arbeits- als auch die Ausdrucksmittel übernommen, mit ihnen experimentiert (wie er sich selbst ausgedrückt hat) und damit eine Veränderung und Weiterentwicklung dieser Mittel geschaffen.
Aber es ist sicherlich ein Irrtum, dass

Haydn ›der Vater des Quartetts und der Symphonie‹ sein soll. Dieses Schlagwort wurde im vorigen Jahrhundert (jetzt: vorvorigen, Anm. d. Verf.) leichtfertig von Stendhal geprägt und von den Musikern übernommen, die sich im Allgemeinen herzlich wenig für Musikwissenschaft interessieren … es hat den Vorzug eines bequemen Schemas und erlaubt kurzweg und schwindelfrei, von Bach zu Mozart zu springen. Dabei ist in Wirklichkeit Haydn die vermittelnde Stufe … Haydn verwendet in seinen Werken ein künstlerisches Material, dessen Typen ihm von seinen Vorgängern unmittelbar geliefert wurden … sein Genie offenbart sich in der meisterhaften Handhabung.

Wie sahen nun diese »Arbeitsmittel« aus, die Haydn übernahm, die er umwandelte und aus denen er letztlich das Klassische Orchester formte? Haydns erste Erfahrungen mit einem Orchester dürften wohl die in Hainburg gewesen sein, als er im Chor des Vetter Franck als Sängerknabe engagiert war. Dieses Orchester – für unsere Verhältnisse geradezu lächerlich klein – scheint überhaupt nicht wichtig zu sein, und doch bekam der kleine Haydn damals die Vorstellung eines ersten Klangerlebnisses, das er, bewusst oder unbewusst, in sich aufnahm. Gleichzeitig wird uns ein Eindruck vom musikalischen Leben in einem kleinen Landstädtchen vermittelt, dabei sollte man nicht übersehen, dass es sich hier in erster Linie um die Kirchenmusik handelt.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt8
Vorwort10
Kurzer Überblick über die Entwicklung des Orchesters bis zu Haydn12
Haydns Orchesterbesetzung, aufgezeigt anhand von Dokumenten22
Haydns Orchestertypus, betrachtet anhand von Partituren90
Die Instrumente des Haydn’schen Orchesters104
Stilgeschichtliche Aspekte und Bedeutung des Haydn’schen Orchesters116
Schlussbetrachtung128
Anhang132

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